WESTLAGER
Hilfe und Zuflucht: Im Westlager
Zuflucht
Das Ankommen erleben Menschen in Friedland sehr unterschiedlich. Für Spätaussiedler:innen ist die Einrichtung mittlerweile nur noch eine kurze Zwischenstation. Meist bleiben sie nur wenige Tage, bevor sie an ihre neuen Wohnorte weitergeleitet werden. Asylsuchende hingegen verbringen bis zu drei Monate in Friedland und brauchen mehr als nur eine Unterkunft. Vor allem im Westlager gibt es verschiedene Angebote, die den monotonen Lageralltag bereichern oder Menschen unterstützen sollen. Dazu gehören das von der Inneren Mission betriebene Kinderhaus und eine Schule, die insbesondere Kinder mit längerem Aufenthalt behutsam auf den regulären Schulunterricht vorbereitet. Dabei sollen erste Berührungen mit der deutschen Sprache durch die sogenannte KiKuS-Methode auf spielerische Weise gefördert werden.Fürsorge
Über viele Jahre führten Caritas und Innere Mission gemeinsam das hier ansässige Frauenzentrum, das mittlerweile nur noch von der Inneren Mission betrieben wird. Das Haus soll Bewohnerinnen einen geschützten Raum der Begegnung sowie hilfreiche Informationen für ihr weiteres Leben in Deutschland bieten. Neben themenbezogener Sprachförderung finden auch gemeinsame Alltagsaktivitäten statt, die den Frauen eine Abwechslung vom häufig angespannten Zustand des Transits ermöglichen. In der überwiegend ambulanten Krankenstation werden Bewohner:innen mit gesundheitlichen Problemen behandelt, beraten oder mit Medikamenten versorgt.Siedlung
Die Fläche des Westlagers war früher deutlich größer und umfasste den heutigen St. Norbert-Platz. Von 1949 bis 52 diente ein ganzer Block als Lager für Displaced Persons und ausländische Flüchtlinge. 1950 kaufte die katholische Kirche Teile des Grundstücks für den Bau der sogenannten „Gedächtnissiedlung“, die nach und nach um das Westlager herum entstand. Hier siedelten sich vor allem Vertriebene und Aussiedler:innen an, die über das Grenzdurchgangslager Friedland nach Deutschland gekommen waren. Die wachsende Siedlung hat dazu beigetragen, dass die Grenzen zwischen Dorf und Erstaufnahmeeinrichtung heute stark verschwimmen und teilweise kaum erkennbar sind.Spuren
Im Lageralltag wichtig waren daher auch Gebäude, die heute außerhalb der offiziellen Flächen liegen: Das St. Ansgar-Haus wurde Anfang der 1960er Jahre gebaut, diente lange Zeit als Freizeithaus für jugendliche Bewohner:innen und wird bis heute von der Caritas betrieben. Aktuell ist ein Kindergarten in dem Gebäude untergebracht. Das Raphaelhaus – 1957 ursprünglich als Kapelle errichtet, aber nie als solche genutzt – diente bis 1993 als Lagerraum für Spielzeugspenden an das Kinderhaus. Heute wird es als Wohnhaus genutzt und befindet sich in Privatbesitz.Viele Jahrzehnte war auch die Friedlandhilfe e.V. in einer Holzbaracke im Westlager untergebracht, bevor sie 2019 ins Ostlager umsiedelte. Die Hilfsorganisation wurde im Jahr 1957 gegründet, um Geld- und Sachspenden für die Erstausstattung deutschstämmiger Aussiedler:innen zu sammeln. Bis heute trägt der Verein mit spendenfinanzierter Kleidung, aber auch Schulranzen oder Sportartikeln dazu bei, vielen Spätaussiedler:innen den Start in ihr neues Leben zu erleichtern.
Zuflucht
Das Ankommen erleben Menschen in Friedland sehr unterschiedlich. Für Spätaussiedler:innen ist die Einrichtung mittlerweile nur noch eine kurze Zwischenstation. Meist bleiben sie nur wenige Tage, bevor sie an ihre neuen Wohnorte weitergeleitet werden. Asylsuchende hingegen verbringen bis zu drei Monate in Friedland und brauchen mehr als nur eine Unterkunft. Vor allem im Westlager gibt es verschiedene Angebote, die den monotonen Lageralltag bereichern oder Menschen unterstützen sollen. Dazu gehören das von der Inneren Mission betriebene Kinderhaus und eine Schule, die insbesondere Kinder mit längerem Aufenthalt behutsam auf den regulären Schulunterricht vorbereitet. Dabei sollen erste Berührungen mit der deutschen Sprache durch die sogenannte KiKuS-Methode auf spielerische Weise gefördert werden.Fürsorge
Über viele Jahre führten Caritas und Innere Mission gemeinsam das hier ansässige Frauenzentrum, das mittlerweile nur noch von der Inneren Mission betrieben wird. Das Haus soll Bewohnerinnen einen geschützten Raum der Begegnung sowie hilfreiche Informationen für ihr weiteres Leben in Deutschland bieten. Neben themenbezogener Sprachförderung finden auch gemeinsame Alltagsaktivitäten statt, die den Frauen eine Abwechslung vom häufig angespannten Zustand des Transits ermöglichen. In der überwiegend ambulanten Krankenstation werden Bewohner:innen mit gesundheitlichen Problemen behandelt, beraten oder mit Medikamenten versorgt.Siedlung
Die Fläche des Westlagers war früher deutlich größer und umfasste den heutigen St. Norbert-Platz. Von 1949 bis 52 diente ein ganzer Block als Lager für Displaced Persons und ausländische Flüchtlinge. 1950 kaufte die katholische Kirche Teile des Grundstücks für den Bau der sogenannten „Gedächtnissiedlung“, die nach und nach um das Westlager herum entstand. Hier siedelten sich vor allem Vertriebene und Aussiedler:innen an, die über das Grenzdurchgangslager Friedland nach Deutschland gekommen waren. Die wachsende Siedlung hat dazu beigetragen, dass die Grenzen zwischen Dorf und Erstaufnahmeeinrichtung heute stark verschwimmen und teilweise kaum erkennbar sind.Spuren
Im Lageralltag wichtig waren daher auch Gebäude, die heute außerhalb der offiziellen Flächen liegen: Das St. Ansgar-Haus wurde Anfang der 1960er Jahre gebaut, diente lange Zeit als Freizeithaus für jugendliche Bewohner:innen und wird bis heute von der Caritas betrieben. Aktuell ist ein Kindergarten in dem Gebäude untergebracht. Das Raphaelhaus – 1957 ursprünglich als Kapelle errichtet, aber nie als solche genutzt – diente bis 1993 als Lagerraum für Spielzeugspenden an das Kinderhaus. Heute wird es als Wohnhaus genutzt und befindet sich in Privatbesitz.Viele Jahrzehnte war auch die Friedlandhilfe e.V. in einer Holzbaracke im Westlager untergebracht, bevor sie 2019 ins Ostlager umsiedelte. Die Hilfsorganisation wurde im Jahr 1957 gegründet, um Geld- und Sachspenden für die Erstausstattung deutschstämmiger Aussiedler:innen zu sammeln. Bis heute trägt der Verein mit spendenfinanzierter Kleidung, aber auch Schulranzen oder Sportartikeln dazu bei, vielen Spätaussiedler:innen den Start in ihr neues Leben zu erleichtern.