SCHRANKE
Grenzerfahrungen:
Schranke und Pförtnerhaus
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Kontrollpunkt
„Kein Zutritt!“ – Das galt anfangs auch im Grenzdurchgangslager Friedland: Bis 1952 war das vom britischen Militär verwaltete Auffanglager für Kriegsflüchtlinge, Vertriebene und entlassene Kriegsgefangene nicht frei begehbar. Zwei mit Kontrollposten besetzte Schranken sperrten die heutige Heimkehrer Straße ab, die noch immer quer durch das Lager verläuft. Die Einrichtung war damals vom Rest des Dorfes Friedland abgetrennt. Nur wer triftige Gründe oder hier seinen Arbeitsplatz hatte, durfte die Zufahrt passieren. Das änderte sich 1952, als das britische Militär die Verwaltung des Lagers vollständig an die Bundesrepublik, bzw. das Land Niedersachsen übergab. Die Schranken an der Straße wurden daraufhin symbolträchtig abgebaut, um die Offenheit des Grenzdurchgangslagers zu signalisieren. Seitdem ist das Gelände öffentlich zugänglich.Pforte
Am Eingang zum Ostlager befindet sich noch immer eine Schranke am Pförtnerhaus. Sie soll sicherstellen, dass keine unbefugten Fahrzeuge das Gelände befahren oder es zu Konflikten kommt. Die Schranke stellt eine wahrnehmbare Grenze dar, die das Lager funktional vom Rest des Dorfes trennt, ohne den Zugang zu verwehren. Damit macht sie auch offizielle Zuständigkeiten sichtbar: Während die Heimkehrerstraße und der St. Norbert-Platz zur Gemeinde Friedland bzw. der katholischen Kirche gehören, liegt die Verantwortung für Flächen und Bauten im Grenzdurchgangslager beim Land Niedersachsen, genauer der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde (LAB) als Nutzerin. Im Laufe der Zeit ist das Dorf um und in die Aufnahmeeinrichtung hinein gewachsen.Normalität
Insbesondere für Bewohner:innen des Grenzdurchgangslagers ist diese Offenheit ein positives Signal, das ihnen die selbstbestimmte Bewegung im Ort wie auf dem Gelände ermöglicht. Im Vergleich zu anderen Erstaufnahmeeinrichtungen stellt Friedland eine absolute Ausnahme dar. Die meisten sind abgezäunt, gewähren Außenstehenden also keinen Zutritt und den Bewohner:innen weniger Bewegungsfreiheit. Durch die besondere Situation in Friedland gehören Begegnungen zwischen Einheimischen und den temporär hier untergebrachten Menschen zur Normalität, auch wenn sie meist nur flüchtig sind. Für die Gemeinde Friedland ist das Grenzdurchgangslager zudem ein wichtiger Arbeitgeber: Viele Menschen aus der Region sind bei den Bundesbehörden und in der Verwaltung der LAB beschäftigt oder arbeiten für die karitativen Einrichtungen im Lager. Seit Jahrzehnten ist es daher ein fester Bestandteil des Ortes und der Gemeinde.
Kontrollpunkt
„Kein Zutritt!“ – Das galt anfangs auch im Grenzdurchgangslager Friedland: Bis 1952 war das vom britischen Militär verwaltete Auffanglager für Kriegsflüchtlinge, Vertriebene und entlassene Kriegsgefangene nicht frei begehbar. Zwei mit Kontrollposten besetzte Schranken sperrten die heutige Heimkehrer Straße ab, die noch immer quer durch das Lager verläuft. Die Einrichtung war damals vom Rest des Dorfes Friedland abgetrennt. Nur wer triftige Gründe oder hier seinen Arbeitsplatz hatte, durfte die Zufahrt passieren. Das änderte sich 1952, als das britische Militär die Verwaltung des Lagers vollständig an die Bundesrepublik, bzw. das Land Niedersachsen übergab. Die Schranken an der Straße wurden daraufhin symbolträchtig abgebaut, um die Offenheit des Grenzdurchgangslagers zu signalisieren. Seitdem ist das Gelände öffentlich zugänglich.Pforte
Am Eingang zum Ostlager befindet sich noch immer eine Schranke am Pförtnerhaus. Sie soll sicherstellen, dass keine unbefugten Fahrzeuge das Gelände befahren oder es zu Konflikten kommt. Die Schranke stellt eine wahrnehmbare Grenze dar, die das Lager funktional vom Rest des Dorfes trennt, ohne den Zugang zu verwehren. Damit macht sie auch offizielle Zuständigkeiten sichtbar: Während die Heimkehrerstraße und der St. Norbert-Platz zur Gemeinde Friedland bzw. der katholischen Kirche gehören, liegt die Verantwortung für Flächen und Bauten im Grenzdurchgangslager beim Land Niedersachsen, genauer der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde (LAB) als Nutzerin. Im Laufe der Zeit ist das Dorf um und in die Aufnahmeeinrichtung hinein gewachsen.Normalität
Insbesondere für Bewohner:innen des Grenzdurchgangslagers ist diese Offenheit ein positives Signal, das ihnen die selbstbestimmte Bewegung im Ort wie auf dem Gelände ermöglicht. Im Vergleich zu anderen Erstaufnahmeeinrichtungen stellt Friedland eine absolute Ausnahme dar. Die meisten sind abgezäunt, gewähren Außenstehenden also keinen Zutritt und den Bewohner:innen weniger Bewegungsfreiheit. Durch die besondere Situation in Friedland gehören Begegnungen zwischen Einheimischen und den temporär hier untergebrachten Menschen zur Normalität, auch wenn sie meist nur flüchtig sind. Für die Gemeinde Friedland ist das Grenzdurchgangslager zudem ein wichtiger Arbeitgeber: Viele Menschen aus der Region sind bei den Bundesbehörden und in der Verwaltung der LAB beschäftigt oder arbeiten für die karitativen Einrichtungen im Lager. Seit Jahrzehnten ist es daher ein fester Bestandteil des Ortes und der Gemeinde.