Friedhof
Ruhestätte für Fremde:
Der Flüchtlingsfriedhof
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Letzte Ruhe
Zwischen hunderten von Gräbern auf diesem Friedhof liegen einige, die in der Gemeinde fast in Vergessenheit geraten waren. Die in Stein gravierten Namen sind hier unbekannt.
Seit September 1945 kamen täglich tausende Flüchtlinge, Vertriebene und entlassene Kriegsgefangene in Friedland an. Allein bis Ende 1946 wurden weit über eine Million Menschen im Grenzdurchgangslager registriert. Viele waren über Monate oder Jahre unterwegs und hatten mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die oft katastrophalen Umstände ihrer Flucht hinterließen seelische und körperliche Spuren Einige Menschen waren bei der Ankunft so geschwächt, dass auch die medizinische Betreuung im Lager sie nicht retten konnte.Trauerfälle
1945 waren 33 Tote in den Krankenbaracken zu beklagen. Im Jahr darauf verstarben weitere 22 Menschen. Auch in der folgenden Zeit kam es vereinzelt zu Todesfällen, die meist auf Herzschwäche und hohes Alter zurückzuführen waren. Selten sind aber auch tragische Unfälle passiert. Um die Toten angemessen bestatten zu können, wurde direkt neben dem Gemeindefriedhof eine Begräbnisstätte für jene Menschen angelegt, die im Grenzdurchgangslager verstarben. Bis heute sind noch 66 dieser Grabstellen erhalten.Im Abseits
Neben Flüchtlingen und Kriegsgefangenen, die in Friedland ihr Leben verloren haben, wurde auch ein sowjetischer Zwangsarbeiter auf dem Friedhof beigesetzt. Er war nach dem Überfall der deutschen Truppen auf die Sowjetunion 1943 ins Deutsche Reich deportiert und hier in Friedland zum Gleisbau eingesetzt worden. Bei Bauarbeiten im Januar 1945 wurde er von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Die Bestattung erfolgte unauffällig und ohne Sarg. Sein Grab befindet sich weit abgelegen von allen anderen auf dem Gemeindefriedhof.Gedenken
Um die Hintergründe all dieser Gräber und Todesfälle wieder ins Bewusstsein zu bringen, haben Schüler:innen der Carl-Friedrich-Gauß Schule mit Unterstützung des Museums Friedland zwei Gedenktafeln für den hiesigen Friedhof erstellt. Das Projekt wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. unterstützt. Seit Juli 2021 und April 2022 erinnern die beiden Tafeln an die fremden, teils namenlosen Toten, die in Friedland begraben wurden.
Letzte Ruhe
Zwischen hunderten von Gräbern auf diesem Friedhof liegen einige, die in der Gemeinde fast in Vergessenheit geraten waren. Die in Stein gravierten Namen sind hier unbekannt.
Seit September 1945 kamen täglich tausende Flüchtlinge, Vertriebene und entlassene Kriegsgefangene in Friedland an. Allein bis Ende 1946 wurden weit über eine Million Menschen im Grenzdurchgangslager registriert. Viele waren über Monate oder Jahre unterwegs und hatten mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die oft katastrophalen Umstände ihrer Flucht hatten seelische und körperliche Spuren hinterlassen. Einige Menschen waren bei der Ankunft so geschwächt, dass auch die medizinische Betreuung im Lager sie nicht retten konnte.XXX
1945 waren 33 Tote in den Krankenbaracken zu beklagen. Im Jahr darauf verstarben weitere 22 Menschen. Auch in der folgenden Zeit kam es vereinzelt zu Todesfällen, die meist auf Herzschwäche und hohes Alter zurückzuführen waren. Selten sind aber auch tragische Unfälle passiert. Um die Toten angemessen bestatten zu können, wurde direkt neben dem Gemeindefriedhof eine Begräbnisstätte für jene Menschen angelegt, die im Grenzdurchgangs-lager verstarben. Bis heute sind noch 66 dieser Grabstellen erhalten.Im Abseits
Neben Flüchtlingen und Kriegsgefangenen, die in Friedland ihr Leben verloren haben, wurde auch ein sowjetischer Zwangsarbeiter auf dem Friedhof beigesetzt. Er war nach dem Überfall der deutschen Truppen auf die Sowjetunion 1943 ins Deutsche Reich deportiert und hier in Friedland zum Gleisbau eingesetzt worden. Bei Bauarbeiten im Januar 1945 wurde er von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Die Bestattung erfolgte unauffällig und ohne Sarg. Sein Grab befindet sich weit abgelegen von allen anderen auf dem Gemeindefriedhof.
Gedenken
Um die Hintergründe all dieser Gräber und Todesfälle wieder ins Bewusstsein zu bringen, haben Schüler:innen der Carl-Friedrich-Gauß Schule mit Unterstützung des Museums Friedland zwei Gedenktafeln für den hiesigen Friedhof erstellt. Das Projekt wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. unterstützt. Seit Juli 2021 und April 2022 erinnern die beiden Tafeln an die fremden, teils namenlosen Toten, die in Friedland begraben wurden.Gedenken
Um die Hintergründe all dieser Gräber und Todesfälle wieder ins Bewusstsein zu bringen, haben Schüler:innen der Carl-Friedrich-Gauß Schule mit Unterstützung des Museums Friedland zwei Gedenktafeln für den hiesigen Friedhof erstellt. Das Projekt wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. unterstützt. Seit Juli 2021 und April 2022 erinnern die beiden Tafeln an die fremden, teils namenlosen Toten, die in Friedland begraben wurden.